Tour 14: Rund um die Leilachspitze mit Drei-Seen-Blick (10.09.2006)
Anreise
D-75181 Pforzheim nach A-Nesselwängle/Rauth über Pfronten
Entfernung: ca. 269km Fahrzeit: ca. 3 Std
In Pfronten dann mitten im Ort rechts abbiegen nach "Tannheim/ Grän". Die schmale und eher weniger befahrene Achtalstraße (Grenzübergang) führt durchs beschauliche Tannheimer Tal. In "Grän" biegen wir dann nach links ab Richtung "Weissenbach/Stanzach". Nach dem Haldensee und Nesselwängle heisst es aufpassen, denn unvermittelt biegt die Straße nach Rauth rechts ab (geradeaus würde die Straße über den Gaichtpass hinunter nach Weißenbach führen - keine gute Wendemöglichkeit). In Rauth gibt es leider so gut wie keine Parkmöglichkeit - evtl. an der Raststation "Klein-Meran" um Parkerlaubnis bitten, mit dem Bus anreisen oder gleich eine der wundervoll abseits gelegenen Ferienwohnungen in Rauth mieten.
D-75181 Pforzheim nach A-Nesselwängle/Rauth über Pfronten
Entfernung: ca. 269km Fahrzeit: ca. 3 Std
In Pfronten dann mitten im Ort rechts abbiegen nach "Tannheim/ Grän". Die schmale und eher weniger befahrene Achtalstraße (Grenzübergang) führt durchs beschauliche Tannheimer Tal. In "Grän" biegen wir dann nach links ab Richtung "Weissenbach/Stanzach". Nach dem Haldensee und Nesselwängle heisst es aufpassen, denn unvermittelt biegt die Straße nach Rauth rechts ab (geradeaus würde die Straße über den Gaichtpass hinunter nach Weißenbach führen - keine gute Wendemöglichkeit). In Rauth gibt es leider so gut wie keine Parkmöglichkeit - evtl. an der Raststation "Klein-Meran" um Parkerlaubnis bitten, mit dem Bus anreisen oder gleich eine der wundervoll abseits gelegenen Ferienwohnungen in Rauth mieten.
Ausrüstung
- gute Wanderbekleidung (einschl. Regenjacke etc.)
- festes Schuhwerk für Geröll
- Stöcke - erleichtern sicheren Stand übers Geröll, im Schnee und bei Steigung/Gefälle
- Sonnenschutz für Kopf (Tuch/ Hut) und Haut (Sonnenmilch -spray)
- Notfall-Set (praktisch 1.Hilfe-Tasche für Motorrad)
- Handschuhe für Eisen- bzw. Stahlseilsicherungen des Klettersteiges
- krampflösende Calcium-Magnesium-Tabletten (günstig in jeder Drogerie)
Wegbeschreibung
Heute morgen hieß es endlich wieder "früh aufstehen"! Um 4 Uhr ging es dann los Richtung Allgäuer Alpen. Wir waren gut in der Zeit, bis wir in Pfronten vergeblich den Wegweiser ins Tannheimer Tal suchten. Der war schlichtweg abmontiert. Stattdessen hing da ein Hinweis, dass die Straße aufgrund einer Baustelle nur bis zur Fallmühle befahrbar ist. Na prima, also umsonst hierhergefahren. Also wieder zurück bis zum Kreisverkehr kurz nach der Autobahnausfahrt und dann über Oberjoch, Schattwald und Tannheim gedüst. An der Abzweigung nach Grän wies eine große nicht zu übersehende Verkehrstafel auf die Vollsperrung hin - die Österreicher machens wenigstens richtig.
Gleich hinter Nesselwängle gilt es die Abfahrt rechts hoch nach Rauth nicht zu verpassen. Leider gibt es hier keine Parkplätze für Bergwanderer. Wir haben von einem Einheimischen Bauern die Erlaubnis bekommen, auf einem zugewiesenen Grasstück zu parken. Hier empfiehlt sich wirklich, um Erlaubnis zu fragen - wenn man bei der Rückkehr sein Auto noch an der gleichen Stelle vorfinden möchte.
Wir starten unsere Tour an der Dreifaltigkeitskapelle von Rauth und bestaunen gleich das danebenstehende Feuerwehrhaus (Brandschutzklasse 0).Wir folgen der (einzigen) Straße und dem Hinweisschild "Leilachspitze" und können kurz darauf schon den ersten Blick auf die Leilachspitze erhaschen. Weiter gehts auf breitem Forstweg hinein ins Birkental, bis der Weg sich in einen Wanderpfad verwandelt. Wir laufen auf dem "Dillinger Weg" Richtung Landsberger Hütte und gelangen gleich darauf ins urige Krottental (Grottental), einem schluchtartigen Seitental, wo der Weg regelrecht aus dem Fels gesprengt wurde. Seilgesichert durchwandert man diese kleine Schlucht immer entlang der Felswände. Daneben gibt es noch eine kleine abenteuerliche Überquerung eines Bergbaches.
Genauso schnell sind wir auch schon wieder aus dem Krottental (Grottental) draußen und nähern uns mit großen Schritten der Höflishütte. Kurz davor verlassen wir den "Dillinger Weg", der weiter durchs Birkental direkt zur Landsberger Hütte führt und heute Abend unser Rückweg sein wird. Wir folgen dem Wegweiser Richtung "Leilachspitze - nur für Geübte! Weißenbach" und überqueren den Weißenbach über eine Holzbrücke. Mark ist hier an eine der letzten Holz-Stufen eingebrochen, hat sich zum Glück aber nur weh getan *nana* und nicht weiter verletzt! *Aua*
Ein steiles Stück bringt uns im Zickzack auf einen breiten Forstweg. Von hier blicken wir auf das Ende des Birkentals und die Schochenspitze, über der am Himmel noch der Mond steht. Wir folgen dem Forstweg ein paar Meter bergauf, bis an der rechten Seite unschwer erkennbar der markierte Aufstieg ins Weißenbacher Notländerkar beginnt - ergänzt mit einem etwas weiter oben angebrachten Hinweisschild "Leilachspitze". Der Pfad führt uns zunächst recht sanft bergauf, vorbei an unzähligen Ameisenhaufen und recht lichtem Baumbestand. An einigen wenigen Stellen verliert sich fast die Pfadspur im Gras - die nächste Markierung ist aber fast immer gut auszumachen. Beim weiteren Anstieg genießen wir den Blick zwischen Baumgipfeln hindurch zur gegenüberliegenden Krinnenspitze und dem felsigen Gipfelzug des Litnisschrofen (Tipp: "Von der Leilachspitze zur Krinnenspitze" von Boris (www.gipfelsuechtig.de) mit Ausgangspunkt Nesselwängle/Rauth).
Leicht ansteigend weiter durch den Wald wandernd, sehen wir die die Leilachspitze zum ersten Mal viel viel näher, als noch heute morgen von Rauth aus. Entfernungen sind ohne Anhaltspunkte nur schwer auszumachen...aber das war mal wieder ein guter Anhaltspunkt *grins*. Noch lagen aber einige Höhenmeter vor uns. Wenn der Baumbestand allmählich immer lichter wird, gelangt man an das untere Ende des Weißenbacher Notländer Kars. Eine saftiggrüne Almwiese lädt zu einer kleinen Pause ein - toll der Blick über die Krinnenspitze hinweg auf Gimpel und Köllenspitze. Auf dem Almboden stand früher die Kienbichlalpe, deren verfallenen Mauerreste noch neben dem Weg aus dem Boden ragen.
Durch unzählige Latschen hindurch - ideales Versteckspiel für Kinder - führt der Weg schließlich bis ins weiträumige obere Weißenbacher Notländer Kar. Wir stehen fast sprachlos vor den schroffen Felswänden und den steilen Schotterausläufern der Leilachspitze. Am Bergfuß weist uns ein Felsblock mit auffallender Kopfbedeckung den Weg in eine Geröll- und Schrofenrinne, in der auf steilem Steig der Anstieg auf den Nordgrat erfolgt.
Im Anlauf auf den gerölligen Aufstieg sind wir fast auf eine Ackerwitwenblume getreten - nicht auszumalen, wenn es dadurch noch zu Ackerwitwenwaisenblumen gekommen wäre *grins*. Etwas Trittsicherheit wird beim Aufstieg schon verlangt und an einigen Stellen darf man ruhig mit die Hände zur Abstützung zuhilfe nehmen. Nach einigen Minuten ist der Durchstieg geschafft und man landet auf einem kleinen Grasrücken direkt auf dem Nordgrat. Im weiteren Verlauf folgt man dem gut markierten Steig etwas westlich der Grathöhe. Geröll und Schrofen erfordern auch hier Trittsicherheit und manches mal den Einsatz der Hände. Belohnt wird man zunächst mit einem Blick auf den Hochvogel über eine kleine Felsschulter hinweg. Das macht Lust, endlich den Gipfel zu stürmen und die ganze Aussicht nach allen Seiten zu genießen.
Den Markierungen folgend, landet man schließlich am Fuße einer letzten kurzen Schrofenrinne unterhalb des Gipfels, mit direktem Blick auf das Gipfelkreuz. Unter uns liegt das Birkental, das mit tollen Tiefblicken von hier oben einzusehen ist. Der Aufstieg ist zwar luftig, aber nie ausgesetzt. Nochmals die Hände zur Unterstützung genommen, landen wir nach 4 Stunden Anstieg und Aufstieg auf der Leilachspitze.
Nachdem auch die Nachzügler die Gipfelrinne gemeistert haben, folgt auch schon die Belohnung in Form einer ausgiebigen Brotzeit. Hiervon haben auch einige Bergdohlen Wind bekommen, die natürlich darauf hoffen, dass für Sie etwas abfällt. Die Hoffnungen wurden nicht enttäuscht. Auch nicht unsere, nach einem tollen Panorama nach allen Seiten, von diesem alleine stehenden höchsten Gipfel der Vilsalpseegruppe. Das auf diesem Gipfel von Mark geschossene 360° Panorama kann unter der Rubrik "Panoramen" bestaunt werden...oder einfach hier klicken.
Während unserer Pause begutachten wir die unter uns aufragenden Felstürme der Luchsköpfe (Krottenköpfe), die wir unterhalb umgehen werden. Eine mögliche Besteigung von Ost- u. Westgipfel kann ebenfalls in der Tourenbeschreibung von Boris nachgelesen werden. Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch und der Verabschiedung von den Dohlen, gehts an den Abstieg über die Westschulter.
Eine rutschige Geröllbeladene Rinne führt ziemlich schnell die ersten Höhenmeter hinunter. Trittsicherheit und Vorsicht sollten dafür sorgen, dass der Abstieg ungewünschter Weise nicht noch schneller von sich geht. Unterwegs verlassen wir die Geröllrinne und queren auf fast erdigen Tritten hinüber auf einen felsigen Verbindungsgrat hinüber an den Fuß der Luchsköpfen. Einige steile schrofige Stellen mit Geröll sind hier mit der notwendigen Trittsicherheit ohne Probleme zu meistern.
Die Luchsköpfe setzen sich aus mehreren Felstürmen zusammen und erinnern in ihrer Form etwas an die Rocky Mountains. Unterhalb der einzelnen Türme durchquert man die Südhänge und landet ab und zu wieder auf einer grasigen Schulter. Dann folgt auch schon die Unterquerung des nächsten Türmchens...was sich dann ganz schön in die Länge zieht. Die ganze Zeit über hat man herrliche Blicke auf das Lechtal und die gegenüberliegende Roßzahngruppe...natürlich auch den Hochvogel.
Am Ende der Umlaufung des letzten Türmchens wartet Mutter Natur nochmal mit einer kleinen Überraschung auf: Zwei Gucklöcher in einer Felswand. Ein letzter Blick auf die Rocky Mountains der Allgäuer Alpen und wir befinden uns in der Lechtaler Scharte.
Direkt aus der Scharte heraus schließt sich der Südostgrat der Lachenspitze mit dem darüberliegenden Gipfel an. Von der Lechtaler Scharte aus besteht die Möglichkeit, vor der Lachenspitze ins Lachenjoch zu kreuzen oder gleich ins Birkental hinabzusteigen.
Für uns steht der Gipfel der Lachenspitze als Pflichtziel auf dem Programm - wegen dem sagenumwobenen "Drei-Seen-Blick". Also queren wir zunächst durch die Südflanke der Lachenspitze ins Steinkarjoch. Dabei können wir uns einen ersten Eindruck vom überlaufenen Gipfel machen. Die Nähe zur Landsberger Hütte ist dafür ausschlaggebend - schließlich ist die Lachenspitze von dort ein lohnendes und leicht erreichbares Ziel.
Vom Steinkarjoch nehmen wir den Gipfel der Steinkarspitze in Angriff und genießen schließlich von dort oben so ziemlich alleine den Blick auf Lachenspitze, Lache und Landsberger Hütte. Gegenüber ragt der Gipfel der Roten Spitze noch um einige Meter höher in den Himmel...war aber auch schon gut gefüllt bzw. waren einige Menschenschlangen mit dem Aufstieg beschäftigt.
Besonders beeindruckend ist die steil gegen Lache und Landsberger Hütte senkrecht abfallende 250m hohe Felswand der Lachenspitze.
Die Steinkarspitze bietet aber auch auf die andere Seite mit Gaishorn, Rauhhorn und Jubiläumsweg herrliche Ausblicke. Nach kurzer Rast und einem Eintrag ins Gipfelbuch steigen wir wieder ab ins Steinkarjoch und wagen uns an den Aufstieg zur Lachenspitze. Nachdem uns hierbei schon zahlreiche Wanderer entgegengekommen waren, standen wir nach kurzer Zeit ganz alleine auf dem Gipfel. Und da war er endlich: der sagenumwobenene "Drei-Seen-Blick". In tiefblauem Türkis liegen dort aneinandergereiht die Lache, der Traualpsee und schließlich der Vilsalpsee. Ein herrlicher Blick, der wohl in dieser Form einmalig in den Allgäuer Alpen sein dürfte.
Wir genießen die Ruhe und den Blick hinüber auf die Steinkarspitze und die danebenliegende Rote Spitze. Kurze Zeit später wars dann vorbei mit der Ruhe: ein Doppeldecker knatterte vom Haldensee herüber und drehte unter uns in einer tollkühne Luftrolle kurz vor der Roten Spitze ab, hinab über den Traualpsee zum Vilsalpsee. Mark war es noch gelungen, einige Aufnahmen zu machen - bevor das Spektakel vorbei war und wir vor dem Abstieg nochmals etwas Ruhe genießen durften.
Der Abstieg über den Nord-Ost-Grat erfordert Trittsicherheit und den Einsatz der Hände. Einige knifflige Stellen direkt unter des Gipfels sind durchaus I, aber nie ausgesetzt. Der Abstieg erfolgt auch nicht direkt auf dem Grat, sondern etwas versetzt mit einigen Metern Abstand zu der senkrecht abfallenden Felswand. Nur an wenigen Stellen bietet sich nochmal der Blick hinunter auf die drei Seen. Hier ist uns nochmal eine besonders schöne Aufnahme gelungen, nachdem auch die Sonne wieder als Ausleuchter zur Stelle war. Der weitere Abstieg über den NO-Grat ist wenig spektakulär und endet am Lachenjoch.
Ein Wegweiser zeigt den Weg auf dem "Dillinger Weg" durchs Birkental zurück nach Rauth. Als letztes Tagesziel wollten wir aber noch den Gipfel der Schochenspitze mitnehmen, der aus dem Lachenjoch auf erdigen Tritten unschwer in wenigen Minuten zu erreichen ist. Unterwegs kommt man am Ziegenstein vorbei - leider war nicht in Erfahrung zu bringen was es damit aus sich hat.
Direkt am Lachenjoch durften wir noch die Bekanntschaft eines Bergbewohners machen, der vermutlich zur Landsberger Hütte gehört. Nach ein paar Streicheleinheiten mussten wir uns aber verabschieden und machten uns an den serpentinenreichen Abstieg das Gappenfelder Notländ hinab. Beim Abstieg gibt es wenig Spektakuläres. Der Baumbewuchs nimmt mit zunehmendem Höhenverlust zu und von unten kommt das Rauschen des Weißenbaches herauf. Die Zeit der Tiefblicke und der herrlichen Panoramen ist damit endgültig vorbei.
Einziges optisches Highlight beim Abstieg war ein kleiner über mehrere Felsstufen stürzender Wasserfall und die eine oder andere Jagdhütte auf dem Weg. Vorbei an einer Gedenktafel des DAV Dillingen gelangen wir irgenwann an der Höflishütte wieder auf den Hinweg von heute morgen, der uns nun wieder zurück nach Rauth bringt. Eine Stunde hatten wir heute morgen von Rauth bis hierher gebraucht - immerhin hatten wir so eine zeitliche Vorstellung, wie lange der Abstieg nun noch dauern würde. Der "Dillinger Weg" zieht sich auf seinem Weg durchs Birkental doch ziemlich in die Länge - leider fehlt außer dem urigen Krottental (Grottental), das wir nun ein zweitesmal durchsteigen, jegliche Abwechslung beim Abstieg.
Trotzdem war diese Tour heute mit eine der schönsten Rundtouren in den Allgäuer Alpen. Als Highlight, neben der Besteigung der Leilachspitze, ist ganz klar der "Drei-Seen-Blick" zu nennen. Lange Zu- und Anstiege bzw. Abstiege nimmt man bei solchen Touren einfach gerne in Kauf, da man hierfür großzügig entschädigt wird. Eine herrliche Tour geht zu Ende...bis zum nächsten Mal.
(Mark, Oliver, 05/2007).

Gleich hinter Nesselwängle gilt es die Abfahrt rechts hoch nach Rauth nicht zu verpassen. Leider gibt es hier keine Parkplätze für Bergwanderer. Wir haben von einem Einheimischen Bauern die Erlaubnis bekommen, auf einem zugewiesenen Grasstück zu parken. Hier empfiehlt sich wirklich, um Erlaubnis zu fragen - wenn man bei der Rückkehr sein Auto noch an der gleichen Stelle vorfinden möchte.
Wir starten unsere Tour an der Dreifaltigkeitskapelle von Rauth und bestaunen gleich das danebenstehende Feuerwehrhaus (Brandschutzklasse 0).Wir folgen der (einzigen) Straße und dem Hinweisschild "Leilachspitze" und können kurz darauf schon den ersten Blick auf die Leilachspitze erhaschen. Weiter gehts auf breitem Forstweg hinein ins Birkental, bis der Weg sich in einen Wanderpfad verwandelt. Wir laufen auf dem "Dillinger Weg" Richtung Landsberger Hütte und gelangen gleich darauf ins urige Krottental (Grottental), einem schluchtartigen Seitental, wo der Weg regelrecht aus dem Fels gesprengt wurde. Seilgesichert durchwandert man diese kleine Schlucht immer entlang der Felswände. Daneben gibt es noch eine kleine abenteuerliche Überquerung eines Bergbaches.
Genauso schnell sind wir auch schon wieder aus dem Krottental (Grottental) draußen und nähern uns mit großen Schritten der Höflishütte. Kurz davor verlassen wir den "Dillinger Weg", der weiter durchs Birkental direkt zur Landsberger Hütte führt und heute Abend unser Rückweg sein wird. Wir folgen dem Wegweiser Richtung "Leilachspitze - nur für Geübte! Weißenbach" und überqueren den Weißenbach über eine Holzbrücke. Mark ist hier an eine der letzten Holz-Stufen eingebrochen, hat sich zum Glück aber nur weh getan *nana* und nicht weiter verletzt! *Aua*
Ein steiles Stück bringt uns im Zickzack auf einen breiten Forstweg. Von hier blicken wir auf das Ende des Birkentals und die Schochenspitze, über der am Himmel noch der Mond steht. Wir folgen dem Forstweg ein paar Meter bergauf, bis an der rechten Seite unschwer erkennbar der markierte Aufstieg ins Weißenbacher Notländerkar beginnt - ergänzt mit einem etwas weiter oben angebrachten Hinweisschild "Leilachspitze". Der Pfad führt uns zunächst recht sanft bergauf, vorbei an unzähligen Ameisenhaufen und recht lichtem Baumbestand. An einigen wenigen Stellen verliert sich fast die Pfadspur im Gras - die nächste Markierung ist aber fast immer gut auszumachen. Beim weiteren Anstieg genießen wir den Blick zwischen Baumgipfeln hindurch zur gegenüberliegenden Krinnenspitze und dem felsigen Gipfelzug des Litnisschrofen (Tipp: "Von der Leilachspitze zur Krinnenspitze" von Boris (www.gipfelsuechtig.de) mit Ausgangspunkt Nesselwängle/Rauth).
Leicht ansteigend weiter durch den Wald wandernd, sehen wir die die Leilachspitze zum ersten Mal viel viel näher, als noch heute morgen von Rauth aus. Entfernungen sind ohne Anhaltspunkte nur schwer auszumachen...aber das war mal wieder ein guter Anhaltspunkt *grins*. Noch lagen aber einige Höhenmeter vor uns. Wenn der Baumbestand allmählich immer lichter wird, gelangt man an das untere Ende des Weißenbacher Notländer Kars. Eine saftiggrüne Almwiese lädt zu einer kleinen Pause ein - toll der Blick über die Krinnenspitze hinweg auf Gimpel und Köllenspitze. Auf dem Almboden stand früher die Kienbichlalpe, deren verfallenen Mauerreste noch neben dem Weg aus dem Boden ragen.
Durch unzählige Latschen hindurch - ideales Versteckspiel für Kinder - führt der Weg schließlich bis ins weiträumige obere Weißenbacher Notländer Kar. Wir stehen fast sprachlos vor den schroffen Felswänden und den steilen Schotterausläufern der Leilachspitze. Am Bergfuß weist uns ein Felsblock mit auffallender Kopfbedeckung den Weg in eine Geröll- und Schrofenrinne, in der auf steilem Steig der Anstieg auf den Nordgrat erfolgt.
Im Anlauf auf den gerölligen Aufstieg sind wir fast auf eine Ackerwitwenblume getreten - nicht auszumalen, wenn es dadurch noch zu Ackerwitwenwaisenblumen gekommen wäre *grins*. Etwas Trittsicherheit wird beim Aufstieg schon verlangt und an einigen Stellen darf man ruhig mit die Hände zur Abstützung zuhilfe nehmen. Nach einigen Minuten ist der Durchstieg geschafft und man landet auf einem kleinen Grasrücken direkt auf dem Nordgrat. Im weiteren Verlauf folgt man dem gut markierten Steig etwas westlich der Grathöhe. Geröll und Schrofen erfordern auch hier Trittsicherheit und manches mal den Einsatz der Hände. Belohnt wird man zunächst mit einem Blick auf den Hochvogel über eine kleine Felsschulter hinweg. Das macht Lust, endlich den Gipfel zu stürmen und die ganze Aussicht nach allen Seiten zu genießen.





Den Markierungen folgend, landet man schließlich am Fuße einer letzten kurzen Schrofenrinne unterhalb des Gipfels, mit direktem Blick auf das Gipfelkreuz. Unter uns liegt das Birkental, das mit tollen Tiefblicken von hier oben einzusehen ist. Der Aufstieg ist zwar luftig, aber nie ausgesetzt. Nochmals die Hände zur Unterstützung genommen, landen wir nach 4 Stunden Anstieg und Aufstieg auf der Leilachspitze.





Vor uns liegt das Ende des Birkentals, das Gappenfelder Notländ, von links nach rechts umrahmt mit den Luchsköpfen (Krottenköpfen), der Lachenspitze, den grünen Zacken der Roten Spitze, dem Lachenjoch, der Schochenspitze und zuletzt der Sulzspitze. Einfach herrlich. Tief eingeschnitten zeichnet die langezogene, fast gerade helle Linie gegenüber, den Saalfelder Höhenweg, der vom Neunerköpfle kommend hier vorbeiführt. Die Landsberger Hütte und die Seen verbergen sich uns noch hinter diesem natürlichen Wall.

Nachdem auch die Nachzügler die Gipfelrinne gemeistert haben, folgt auch schon die Belohnung in Form einer ausgiebigen Brotzeit. Hiervon haben auch einige Bergdohlen Wind bekommen, die natürlich darauf hoffen, dass für Sie etwas abfällt. Die Hoffnungen wurden nicht enttäuscht. Auch nicht unsere, nach einem tollen Panorama nach allen Seiten, von diesem alleine stehenden höchsten Gipfel der Vilsalpseegruppe. Das auf diesem Gipfel von Mark geschossene 360° Panorama kann unter der Rubrik "Panoramen" bestaunt werden...oder einfach hier klicken.
Während unserer Pause begutachten wir die unter uns aufragenden Felstürme der Luchsköpfe (Krottenköpfe), die wir unterhalb umgehen werden. Eine mögliche Besteigung von Ost- u. Westgipfel kann ebenfalls in der Tourenbeschreibung von Boris nachgelesen werden. Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch und der Verabschiedung von den Dohlen, gehts an den Abstieg über die Westschulter.
Eine rutschige Geröllbeladene Rinne führt ziemlich schnell die ersten Höhenmeter hinunter. Trittsicherheit und Vorsicht sollten dafür sorgen, dass der Abstieg ungewünschter Weise nicht noch schneller von sich geht. Unterwegs verlassen wir die Geröllrinne und queren auf fast erdigen Tritten hinüber auf einen felsigen Verbindungsgrat hinüber an den Fuß der Luchsköpfen. Einige steile schrofige Stellen mit Geröll sind hier mit der notwendigen Trittsicherheit ohne Probleme zu meistern.





Die Luchsköpfe setzen sich aus mehreren Felstürmen zusammen und erinnern in ihrer Form etwas an die Rocky Mountains. Unterhalb der einzelnen Türme durchquert man die Südhänge und landet ab und zu wieder auf einer grasigen Schulter. Dann folgt auch schon die Unterquerung des nächsten Türmchens...was sich dann ganz schön in die Länge zieht. Die ganze Zeit über hat man herrliche Blicke auf das Lechtal und die gegenüberliegende Roßzahngruppe...natürlich auch den Hochvogel.
Am Ende der Umlaufung des letzten Türmchens wartet Mutter Natur nochmal mit einer kleinen Überraschung auf: Zwei Gucklöcher in einer Felswand. Ein letzter Blick auf die Rocky Mountains der Allgäuer Alpen und wir befinden uns in der Lechtaler Scharte.
Direkt aus der Scharte heraus schließt sich der Südostgrat der Lachenspitze mit dem darüberliegenden Gipfel an. Von der Lechtaler Scharte aus besteht die Möglichkeit, vor der Lachenspitze ins Lachenjoch zu kreuzen oder gleich ins Birkental hinabzusteigen.
Für uns steht der Gipfel der Lachenspitze als Pflichtziel auf dem Programm - wegen dem sagenumwobenen "Drei-Seen-Blick". Also queren wir zunächst durch die Südflanke der Lachenspitze ins Steinkarjoch. Dabei können wir uns einen ersten Eindruck vom überlaufenen Gipfel machen. Die Nähe zur Landsberger Hütte ist dafür ausschlaggebend - schließlich ist die Lachenspitze von dort ein lohnendes und leicht erreichbares Ziel.
Vom Steinkarjoch nehmen wir den Gipfel der Steinkarspitze in Angriff und genießen schließlich von dort oben so ziemlich alleine den Blick auf Lachenspitze, Lache und Landsberger Hütte. Gegenüber ragt der Gipfel der Roten Spitze noch um einige Meter höher in den Himmel...war aber auch schon gut gefüllt bzw. waren einige Menschenschlangen mit dem Aufstieg beschäftigt.
Besonders beeindruckend ist die steil gegen Lache und Landsberger Hütte senkrecht abfallende 250m hohe Felswand der Lachenspitze.
Die Steinkarspitze bietet aber auch auf die andere Seite mit Gaishorn, Rauhhorn und Jubiläumsweg herrliche Ausblicke. Nach kurzer Rast und einem Eintrag ins Gipfelbuch steigen wir wieder ab ins Steinkarjoch und wagen uns an den Aufstieg zur Lachenspitze. Nachdem uns hierbei schon zahlreiche Wanderer entgegengekommen waren, standen wir nach kurzer Zeit ganz alleine auf dem Gipfel. Und da war er endlich: der sagenumwobenene "Drei-Seen-Blick". In tiefblauem Türkis liegen dort aneinandergereiht die Lache, der Traualpsee und schließlich der Vilsalpsee. Ein herrlicher Blick, der wohl in dieser Form einmalig in den Allgäuer Alpen sein dürfte.
Gleichzeitig hat man von der Lachenspitze einen herrlichen Blick zurück auf das Birkental, die Leilachspitze und die Luchsköpfe (Krottenköpfe). Unsere ganze Tagesleistung war hier auf einen Blick zu sehen. Traumhafte Ausblicke.

Wir genießen die Ruhe und den Blick hinüber auf die Steinkarspitze und die danebenliegende Rote Spitze. Kurze Zeit später wars dann vorbei mit der Ruhe: ein Doppeldecker knatterte vom Haldensee herüber und drehte unter uns in einer tollkühne Luftrolle kurz vor der Roten Spitze ab, hinab über den Traualpsee zum Vilsalpsee. Mark war es noch gelungen, einige Aufnahmen zu machen - bevor das Spektakel vorbei war und wir vor dem Abstieg nochmals etwas Ruhe genießen durften.





Der Abstieg über den Nord-Ost-Grat erfordert Trittsicherheit und den Einsatz der Hände. Einige knifflige Stellen direkt unter des Gipfels sind durchaus I, aber nie ausgesetzt. Der Abstieg erfolgt auch nicht direkt auf dem Grat, sondern etwas versetzt mit einigen Metern Abstand zu der senkrecht abfallenden Felswand. Nur an wenigen Stellen bietet sich nochmal der Blick hinunter auf die drei Seen. Hier ist uns nochmal eine besonders schöne Aufnahme gelungen, nachdem auch die Sonne wieder als Ausleuchter zur Stelle war. Der weitere Abstieg über den NO-Grat ist wenig spektakulär und endet am Lachenjoch.
Der Abstieg über den Nord-Ost-Grat erfordert Trittsicherheit und den Einsatz der Hände. Einige knifflige Stellen direkt unter des Gipfels sind durchaus I, aber nie ausgesetzt. Der Abstieg erfolgt auch nicht direkt auf dem Grat, sondern etwas versetzt mit einigen Metern Abstand zu der senkrecht abfallenden Felswand. Nur an wenigen Stellen bietet sich nochmal der Blick hinunter auf die drei Seen. Hier ist uns nochmal eine besonders schöne Aufnahme gelungen, nachdem auch die Sonne wieder als Ausleuchter zur Stelle war. Der weitere Abstieg über den NO-Grat ist wenig spektakulär und endet am Lachenjoch.

Ein Wegweiser zeigt den Weg auf dem "Dillinger Weg" durchs Birkental zurück nach Rauth. Als letztes Tagesziel wollten wir aber noch den Gipfel der Schochenspitze mitnehmen, der aus dem Lachenjoch auf erdigen Tritten unschwer in wenigen Minuten zu erreichen ist. Unterwegs kommt man am Ziegenstein vorbei - leider war nicht in Erfahrung zu bringen was es damit aus sich hat.
Nachdem die Schochenspitze keine neuen spektakulären Ausblicke mehr bietet, folgen wir dem Weg zurück ins Lachenjoch und machen uns an den Abstieg ins Birkental, das auf der linken Seite vom langezogenen latschenbewachsenen Rücken des Litnisschrofen begrenzt wird.

Direkt am Lachenjoch durften wir noch die Bekanntschaft eines Bergbewohners machen, der vermutlich zur Landsberger Hütte gehört. Nach ein paar Streicheleinheiten mussten wir uns aber verabschieden und machten uns an den serpentinenreichen Abstieg das Gappenfelder Notländ hinab. Beim Abstieg gibt es wenig Spektakuläres. Der Baumbewuchs nimmt mit zunehmendem Höhenverlust zu und von unten kommt das Rauschen des Weißenbaches herauf. Die Zeit der Tiefblicke und der herrlichen Panoramen ist damit endgültig vorbei.





Einziges optisches Highlight beim Abstieg war ein kleiner über mehrere Felsstufen stürzender Wasserfall und die eine oder andere Jagdhütte auf dem Weg. Vorbei an einer Gedenktafel des DAV Dillingen gelangen wir irgenwann an der Höflishütte wieder auf den Hinweg von heute morgen, der uns nun wieder zurück nach Rauth bringt. Eine Stunde hatten wir heute morgen von Rauth bis hierher gebraucht - immerhin hatten wir so eine zeitliche Vorstellung, wie lange der Abstieg nun noch dauern würde. Der "Dillinger Weg" zieht sich auf seinem Weg durchs Birkental doch ziemlich in die Länge - leider fehlt außer dem urigen Krottental (Grottental), das wir nun ein zweitesmal durchsteigen, jegliche Abwechslung beim Abstieg.
Trotzdem war diese Tour heute mit eine der schönsten Rundtouren in den Allgäuer Alpen. Als Highlight, neben der Besteigung der Leilachspitze, ist ganz klar der "Drei-Seen-Blick" zu nennen. Lange Zu- und Anstiege bzw. Abstiege nimmt man bei solchen Touren einfach gerne in Kauf, da man hierfür großzügig entschädigt wird. Eine herrliche Tour geht zu Ende...bis zum nächsten Mal.





(Mark, Oliver, 05/2007).