Tour 4: Rauhhorn & Jubiläumsweg (15.-17.08.2003)
Ausrüstung
Wegbeschreibung mit Bilderstrecke
Fazit
Tipps
Hütten / Übernachtung
GPS
Streckenprofil

Anreise
D-75181 Pforzheim nach D-87541 Hindelang/Hinterstein über Oberjoch
Entfernung: ca. 265km Fahrzeit: ca. 3 Std
Über die A 8 nach "Ulm", auf die A 7 Richtung "Kempten" - bis zur Autobahnausfahrt Nr. 130 "Oy-Mittelberg" - dann Richtung "Wertach/Oberjoch" bis nach Hindelang-Bad Oberdorf. Im Kreisverkehr abbiegen nach "Hinterstein".
aktueller Busfahrplan Hinterstein-Giebelhaus/ Giebelhaus-Hinterstein
D-75181 Pforzheim nach D-87541 Hindelang/Hinterstein über Oberjoch
Entfernung: ca. 265km Fahrzeit: ca. 3 Std
Über die A 8 nach "Ulm", auf die A 7 Richtung "Kempten" - bis zur Autobahnausfahrt Nr. 130 "Oy-Mittelberg" - dann Richtung "Wertach/Oberjoch" bis nach Hindelang-Bad Oberdorf. Im Kreisverkehr abbiegen nach "Hinterstein".
aktueller Busfahrplan Hinterstein-Giebelhaus/ Giebelhaus-Hinterstein
Ausrüstung
- gute Wanderbekleidung (einschl. Regenjacke etc.)
- festes Schuhwerk für Geröll
- Taschenlampe für Almhütte (keine Beleuchtung nachts)
- Hüttenschuhe und Hüttenschlafsack
- Stöcke - erleichtern sicheren Stand übers Geröll, im Schnee und bei Steigung/Gefälle
- Sonnenschutz für Kopf (Tuch/ Hut) und Haut (Sonnenmilch -spray)
- Notfall-Set (praktisch 1.Hilfe-Tasche für Motorrad)
- ausreichend Flüssigkeit da keine Einkehrmöglichkeit bis Prinz-Luitpold-Haus
- krampflösende Calcium-Magnesium-Tabletten (günstig in jeder Drogerie)
- auf Höhenwegen bei Kindern Mitnahme von 9mm Reepschnur
- auf Klettersteigen für Kinder und Bergunerfahrene 11mm Seil
Wegbeschreibung
Endlich war es soweit: auf diese Tour mussten wir immerhin fast 2 Monate warten. Anreise war diesmal bereits Freitags abends. Die kurze Planungsphase bescherte uns eine urige Übernachtung im Holzhaus Besler, nachdem eine Übernachtung in der Willersalpe (wie ursprünglich geplant) wegen Ausbuchung nicht möglich war. Das Holzhaus ist über 150 Jahre alt und fast noch im Originalzustand...jedenfalls sehr urig das ganze. Wir durften uns in der Gaststube (ganz aus Holz und mit wunderschönem Kachelofen) ausbreiten und unsere mitgebrachten Sachen verzehren. Auch dass wir am nächsten Morgen bereits um 5 Uhr aufbrechen wollten war überhaupt kein Problem. Die Nacht haben wir dann in lustigen Betten aus Oma's Zeiten verbracht; Waschbecken waren auf den Zimmern, Klo auf dem Flur. Um 4:30 Uhr klingelte der Wecker und nach einem kleinen Frühstück in der Gaststube machten wir uns kurz nach 5 Uhr auf die Socken. Unseren Wagen durften wir freundlicherweise stehen lassen, so dass wir uns zu Fuß an den Ausgangspunkt am Parkplatz Hinterstein machten. An dieser Stelle nochmal vielen Dank an die jungen Gastgeber.
Um diese Uhrzeit war es draußen noch recht dunkel, aber wir legten die ersten Höhenmeter ja auf uns bekannten Wegen zurück. Der Willersbach, beim letzten mal noch ein tosender Wasserstrom, war fast ausgetrocknet, was nach der langen Trockenzeit wohl auch kaum verwunderlich ist. Die Willersalpe war jedenfalls bald erreicht: die Pferde bewundert, dem Alm-Pächter schnell beim Frühmelken über die Schulter geguckt, feststellen müssen dass die Gaststube noch verschlossen war und schon gings an den Aufstieg zur Vorderen Schafwanne. So langsam wurden die Erinnerungen an unsere Gaishorn-Tour vom Mai 2003 wach - und wir waren schon gespannt, welchen Verlauf der Weg durch die Schafwanne nehmen würde. Doch wir waren nicht die einzigsten heute morgen: eine ganze Schar Gämsen führte uns ihre Kletterkünste vor.
Der Weg durch die Vordere Schafwanne hinauf zum Gaiseck präsentierte sich in gutem Zustand, denn trotz des steilen Geländes gab es keine gefährlichen Stellen - Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt. Kurz nach 8 Uhr standen wir ohne großere Anstrengung auf dem Kamm und genossen den Blick in die Täler hüben wie drüben. Die anfänglichen Wolken wurden mit zunehmender Sonnenstrahlung weniger, was uns die Entscheidung, welchen weiteren Weg wir nun einschlagen sollten, etwas einfacher machte (zumindest was das Wetter betraf). Ohne es abstreiten zu wollen, hatte das Schild "Rauhhorn - nur für Geübte" natürlich eine besonders starke Anziehungskraft auf uns: ...dieser Weg sollte es sein!
Dieser ist identisch mit dem Verlauf der deutsch-österreichischen Grenze und führt anfangs entlang der grasbewachsenen Flanke des Rauhhorns, bevor er dann unverhofft in felsiges Gelände wechselt. Er ist gut markiert und verlangt an einigen Stellen die Zuhilfenahme der Hände. Er ist so gewählt, daß man nicht frei über dem Abgrund hängt oder unmittelbar neben dem Weg der Abgrund wartet. Teilweise klettert man in einer kleinen Geländevertiefung bzw. Rinne (von beiden Seiten geschützt) nach oben. Kinder sollten aber trotzdem an das Seil genommen werden. Die letzten Meter unterhalb des Gipfels sind dann leicht überhängend, aber gut mit Drahtseil gesichert. Die Kletterei machte wirklich einen Riesenspaß und der Lohn der Anstrengung war perfekt, als wir um 9 Uhr auf dem Gipfel des Rauhhorns standen und das sich uns bietende Panorama bestaunten - einfach geil! Gipfelfoto und Eintrag ins Gipfelbuch.
Der Rundumblick vom Rauhhorn war für uns wirklich überwältigend. Gigangtisch natürlich der Blick auf den Hochvogel, der sich trotz der Entfernung deutlich von den anderen Bergen abhob. Außerdem sahen wir zum ersten Mal den gesamten Weg ab Vorderer Schafwanne bis zum Gipfel des Gaishorns ohne Nebel. Deutlich erkennbar ist auch der Verlauf des Jubiläumswegs, der in Zickzack-Kehren ins Tannheimer Tal Richtung Vilsalpsee führt, um dann unter den Hängen des Rauhhorns zu verschwinden und an der Hinteren Schafwanne wieder aufzutauchen. Wer keine Lust auf die Klettereinlage am Rauhhorn hat, ist mit dieser Lösung sicher gut beraten; ist sie doch landschaftlich nicht weniger reizvoll.
Nachdem wir das Panorama ausgiebig genossen hatten, gings an den Abstieg Richtung Hintere Schafwanne. Vom Rauhhorn gut zu erkennen, das Zusammentreffen mit dem Jubiläumsweg und der Schrecksee, der in einem fast unwirklichen Grün unterhalb des Kugelhorns hervorschaute. Der Abstieg gestaltete sich einfacher als der Aufstieg, zog sich aber etwas in die Länge. Nach jedem überschrittenen Zacken tat sich ein neuer hervor...so kam es uns zumindest vor. Die Hände mussten wir in einigen Fällen auch wieder zu Hilfe nehmen. Obwohl sich während des Abstieges ständig ein toller Blick auf Hochvogel und Schrecksee bietet, sollte man den Weg unter sich nicht ganz aus den Augen verlieren *grins*...uns aber nicht passiert. Unverhofft tat sich am Grat des Rauhhorns hinter einem Felsen ein blühendes Fleckchen auf: wer kennt sich aus mit der Alpenflora?
Waren wir bis hierher noch niemandem begegnet, trafen wir an der Kreuzung bei der Hinteren Schafwanne auf die ersten Wanderer, die vom Vilsalpsee (Tannheimer Tal) auf den Jubiläumsweg heraufgekommen waren. Beim Blick zurück auf das Rauhhorn sieht der Abstieg gefährlicher aus, als er in Wirklichkeit ist. Davon mal abgesehen ist der Weg von hier unten sowieso nicht mehr zu erkennen.
Man hat ab der Hinteren Schafwanne die Möglichkeit zum Notabstieg über die Vilsalpe zum Vilsalpsee (Tannheimer Tal), wobei man dann je nach Ausgangspunkt im falschen Tal ist. Notabtieg auf der Hintersteiner Seite: Hier kann man erst unten am Schrecksee über die Taufersalp zum E-Werk an der Giebelhausstraße absteigen (1 1/4 Std).
Ab hier kann man bei trockenem Wetter auch einen Abstecher machen: auf dem gegrasten Kamm über Kugelhorn (2.126m), Knappenkopf (2.066m), Kirchendachscharte (1.920m), dann aufs steilgrasige Kirchendach (1.991m) und wieder zum Schrecksee runter.
Das Kugelhorn lassen wir aber links liegen und folgen brav dem Jubiläumsweg, der in Schlangenlinien über die begrasten Kugelhornhänge zum Schrecksee hinunterführt. Kurz oberhalb des See's zweigt nochmal ein weiter Weg ab, der über Kirchendachsattel (1.946m) zur Landsberger Hütte (1.800m) führt. Wir mussten aber rechts den Pfad runter (das Wegschild ist hier etwas unglücklich angebracht), was wir auch erst beim Zurückschauen bemerkten. Endlich am See angekommen, suchten wir eine lauschige Stelle und legten für eine Stunde ein kleines Päuschen ein. Eni ließ es sich nicht nehmen, seine Füße im See abzukühlen oder wollte er als Fischfutter dienen? *grins*
Die Stimmung am Schrecksee, das Panorama der umliegenden Berge, die ganzen farblichen Akzente und das Gebimmel der Kuhglocken, war wirklich beeindruckend. Auch die Sonne meinte es zu gut mit uns und die Stunde war dann eigentlich viel zu schnell vorbei - aber wir hatten ja noch ein paar Meter vor uns.
Wir folgten dem schmalen Weg am See entlang, der am Fuß der Lahnerscharte wieder mit dem Weg vom Kirchendach zusammentrifft. Der Aufstieg in der Scharte (1.987m) war problemlos und oben bot sich dann nochmal ein toller Blick zurück und auf die gegenüberliegende Roßkargruppe und den rechts daneben trohnenden Hochvogel. Nach links geht der 'Saalfelder Weg' Richtung Landsberger Hütte ab.
Der Jubiläumsweg windet sich nun auf Tiroler Boden nahezu auf gleichbleibender Höhe am Hang entlang. Während wir die Steilabstürze von Lahnerkopf, Schänzlekopf und Schänzlespitz durchwandern, öffnet sich linkerhand das Schwarzwassertal. Der Schwarzwasserbach hat sich in eine einzige Geröllwüste verwandelt und sah zudem ziemlich ausgetrocknet aus. Von ausgedehnten Laschtenwäldern bis hin zu felsigem Gestein, bietet sich auf dem Weg die volle landschaftliche Vielfalt. Der Verlauf des Weges auf dieser Seite kann bei schönem Wetter aber den Nachteil haben, dass man die ganze Zeit in der prallen Sonne läuft und vergebens nach Schatten sucht - wir hatten jedenfalls sehr schönes Wetter *schwitz*....und auf der anderen Seite gibt es keinen Weg.
Wir erreichen schließlich den Notländsattel (1.880m): hier gibt es eine weitere Möglichkeit zum Notabstieg durchs Erzbergtal hinunter zum Erzberghof an der Giebelhausstraße (1 Std). Ein Abstieg ins Schwarzwassertal ist wegen der weiten Entfernung zur nächsten Verkehrsstraße nicht ratsam.
Wir hatten nicht mit dieser Trockenheit und Hitze gerechnet, denn allmählich gingen unsere Wasservorräte zur Neige. Problemlos, aber bereits mit hängender Zunge bewältigen wir das letzte haarige Stück unterhalb der Lärchwand: Seilgesichert geht es wenige Meter unmittelbar am Hang auf teilweise begrastem und nur fußbreitem Weg vorwärts. Vorsicht ist hier nicht nur bei Nässe geboten.
Was aus der Entfernung noch eine Vermutung war, wurde beim Einbiegen in die Bockkarscharte (2.240m) schlagartig bittere Gewissheit: da gehts rauf!! *schluchz* Die Scharte ist ein zwischen Kesselspitze und Glasfelderkopf herabziehendes Geröllfeld, das knapp 400 m Höhenunterschied ausmacht und nur aus Steinen besteht...manche eben mit roten Punkten.
Ersparen wir uns die schweißtreibenden Einzelheiten des Aufstieges...ca. 1 Std später lagen wir auf der Bockkarscharte um das Denkmal des gefallenen Kameraden herum und teilten uns die letzten Tropfen Wasser. Zur Entschädigung gibt es eine super Aussicht auf den Hochvogel und die Scharte hinunter, dieseits wie jenseits. Ein möglicher Abstecher (ca. 20min) auf den Glasfelder Kopf (2.271m) war heute nicht mehr drin. Vor uns lag nur noch der steile Abstieg über Gras zum Prinz-Luitpold-Haus...und wärend wir hinunter marschierten hatten wir als ständigen Begleiter nur ein Echo: "APFELSCHORLE"!!!
Trotzdem ist es von der Bockkarscharte noch ein schönes Stück bis zum PLH. Unten denkt man, endlich angekommen zu sein und darf dann erst ums Haus herumlaufen, bevor die letzten Meter zwischen Felsbrocken rauf zum Haus führen.
Durch Berichte im Internet waren wir ja schon etwas vorgewarnt, was die Besucherfrequenz an Wochenenden hier oben betrifft. Aber das mit eigenen Augen zu sehen, ist nochmal was anderes: Während Eni an der Theke um den Kistenpreis "Apfelschorle" feilschte, lud uns das Schild an der Anmeldung "Nächste Zimmervergabe 17.20 Uhr" zum gemütlichen Verweilen im Gedränge des Vorraumes ein. Dann ging alles ganz flott: "...der Nächste bitte?...Hallo...wir haben nur noch Lager...wieviel Personen?...Mitglied im DAV?...33 Euro!!...kurz warten und dann gleich mitkommen!...der Nächste bitte!...". Im Schnelldurchgang gabs dann für die "17.20-Gruppe" eine Einweisung in die Hüttenordnung, Zuteilung der Schlafplätze und schon waren wir wieder draußen.
Trotz großem Gedränge bei der Verpflegungsausgabe, wurde diese relativ zügig vom routinierten Hüttenpersonal abgewickelt. Bei tollem Blick auf die Kreuzspitzscharte, gesellten sich dann auf der Terasse zum Apfelschorle noch Gulaschsuppe, Spaghetti Bolognese und Salat. Mahlzeit!
Nachdem wir unser Gepäck im Zimmer verstaut und unsere Schlafsäcke ausgerollt hatten, genossen wir vor dem Haus noch die letzten Strahlen der untergehenden Sonne...natürlich bei einem Apfelschorle.
Duschen war aufgrund vom Wassermangel nicht möglich - also nur eine Katzenwäsche. Der unhygienische Zustand von Waschraum und Toilette lässt sich wohl mit der starken Frequentierung begründen, aber halt nicht entschuldigen. Wie das wohl auf anderen Hütten ist?
Grob zusammengezählt fanden in unserem Schlafraum so um die 60 Leute Platz (Kleine Rechenaufgabe: 7 Personen teilen sich 4 Matrazen. Welche Schnarchfrequenz ist bei 30 Matrazen in einem Raum zu erwarten?). Wie das wohl auf anderen Hütten ist?
Ziemlich geschafft lagen wir gegen 21 Uhr auf unserem Lager. Leidvoll durften wir dann erfahren, dass die Hüttenruhe (ab 22 Uhr) nicht von allen Bergfreunden ernst genommen wird. Dazu kamen noch Streitigkeiten um zugeteilte Schlafplätze und Schlafsäcke, in denen plötzlich fremde Leute lagen. War dann endlich einigermaßen Stille eingekehrt, ging auch schon wieder die Türe auf. Schnarchen, Röcheln und Furzen bestimmten den Großteil der Nacht, während später noch Regen aufs Dach prasselte. Die ersten standen dafür dann schon wieder um 5 Uhr auf. Wie das wohl auf anderen Hütten ist?
Eni war es jedenfalls irgendwann zu bunt geworden: er schlief unten im Eingang auf einem Tisch...und er schlief wenigstens!. Zusammengefasst: es war eine ruhelose Nacht und von erholsamen Schlaf konnte nicht die Rede sein. Dementsprechend gerädert sahen wir am nächsten Morgen aus. Beim Frühstück beschlossen wir dann endgültig, dem Hochvogel ein anderes Mal einen Besuch abzustatten. So schauten wir mit gemischten Gefühle den zahlreichen Aufsteigenden hinterher, die oben langsam in der Scharte verschwanden.
Die Sonne hatte den Aufstieg über die Bockkarscharte noch nicht geschafft, als wir uns bereits auf den Weg machten, der unterhalb vom Wiedemer Kopf Richtung Edmund-Probst-Haus führt und im Gegensatz zum direkten Abstieg über die Bärgündele Alpe noch einige Zeit auf der Höhe verläuft. Unterhalb des Weges sonnten sich nur einen Steinwurf entfernt einige Gämsen auf Geröllfelsen und beobachteten das Treiben rings um die Hütte mit ziemlicher Gelassenheit.
Wir laufen ohne Probleme auf gut befestigtem Pfad unterhalb vom Wiedemer Kopf (Abstecher 1/2 Std) vorbei zu den Hängen des Wildenmassives, am Talabschluss des Bärgündeletals. Unser Weg zweigt nun ins Tal ab, während der weitere Verlauf Richtung Edmund-Probst-Haus von hier aus bis zum Himmeleck und Laufenbacher Eck gut zu verfolgen ist. Wir waren jetzt richtig froh, nicht den direkten Abstieg zum Giebelhaus gewählt zu haben, denn dann wäre uns die prächtige Kulisse von Wiedemer Kopf, Wildenmassiv, Schneck und Höfats im Hintergrund nicht vergönnt gewesen.
Eindrucksvoller Beweis ist das folgende Panoramabild mit Eni, obwohl es nur ansatzweise die einzigartige Landschaft und die besondere Stimmung wiedergeben kann.
Eine kleine Abkürzung schlängelt sich zwischen Gras und einzelnen Steinbrocken hindurch ins Tal bis der Weg nach der Überquerung des fast ausgetrockneten Bärgündele-Baches an der Point-Hütte in eine geteerte Straße wechselt. Etwas weiter unterhalb laufen wir an der Talstation des Transportliftes des PLH vorbei, gut erkennbar hoch oben eingebettet neben Wiedemer Kopf und Glasfelder Kopf.
Dann machten wir die Bekannschaft mit einigen lustigen Bewohnern dieses Tales, nachdem wir seitlich der Straße schon einige Löcher gezählt und uns nach den Baumeistern gefragt hatten. Die Anwohner zeigten keinerlei Scheu, auch nicht, als wir frecherweise ein paar Steine in Ihre Richtung warfen. Beim Weiterlaufen stößt dann der Weg, der direkt vom PLH über die Bärgündele Alpe führt, wieder zu uns. Die Gehzeit zum PLH wird hier mit 1 1/2 Std und zum Giebelhaus mit 45 Minuten angegeben. Aber wir wollten nach unserem 3 stündigen Umweg ja sowieso runter. Also weiter bergab bei voller Sonnenstrahlung...bis kurz vor dem Giebelhaus die Straße dann durch ein Wäldchen führte, in dem der sogenannte 'Täschlegraben' einen plätschernden Mini-Wasserfall ins Tal beförderte, der mit etwas mehr Wasser an normalen Tagen bestimmt die Touristen-Attraktion des Tales ist.
Nach ein, zwei weiteren Kurven erreichten wir bereits das Giebelhaus. In der Gartenwirtschaft herrschte reger Betrieb und Eni startete gleich die obligatorische Apfelschorle-Bestellung.
Der Blick vom Giebelhaus führt das Bärgündeletal hinauf zum PLH (erst mir Zoom erkennbar) und zum Wiedemer Kopf, dessen Webcam-Aufnahme wir anfänglich mit dem Hochvogel verwechselt haben, weils ja nicht der Hochvogel sondern nur der Blick in Richtung Hochvogel ist.
In der anderen Richtung trohnt über dem Hintersteiner Tal das Rauhhorn, auf dem wir gestern Morgen noch gestanden haben...kaum zu glauben, gell?
Vor uns lag jetzt nur noch die halbstündige Busfahrt durch das romantische Hintersteiner Tal. Die Fahrt, vorbei an E-Werk und Jägerhaus, zog sich ganz schön in die Länge, besonders durch die vielen Radfahrer und Wanderer unterwegs auf der Strecke. Doch dann hatten wir es geschafft: glücklich stiegen wir in Hinterstein aus dem Bus und machten uns auf den Weg zum Holzhaus-Besler, dem vortägigen Ausgangspunkt unserer Tour. Nach kurzer Verabschiedung von den Gastgebern gings dann auf die Heimreise (Eni, Mark, Oliver 08/2003).

Um diese Uhrzeit war es draußen noch recht dunkel, aber wir legten die ersten Höhenmeter ja auf uns bekannten Wegen zurück. Der Willersbach, beim letzten mal noch ein tosender Wasserstrom, war fast ausgetrocknet, was nach der langen Trockenzeit wohl auch kaum verwunderlich ist. Die Willersalpe war jedenfalls bald erreicht: die Pferde bewundert, dem Alm-Pächter schnell beim Frühmelken über die Schulter geguckt, feststellen müssen dass die Gaststube noch verschlossen war und schon gings an den Aufstieg zur Vorderen Schafwanne. So langsam wurden die Erinnerungen an unsere Gaishorn-Tour vom Mai 2003 wach - und wir waren schon gespannt, welchen Verlauf der Weg durch die Schafwanne nehmen würde. Doch wir waren nicht die einzigsten heute morgen: eine ganze Schar Gämsen führte uns ihre Kletterkünste vor.
Der Weg durch die Vordere Schafwanne hinauf zum Gaiseck präsentierte sich in gutem Zustand, denn trotz des steilen Geländes gab es keine gefährlichen Stellen - Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt. Kurz nach 8 Uhr standen wir ohne großere Anstrengung auf dem Kamm und genossen den Blick in die Täler hüben wie drüben. Die anfänglichen Wolken wurden mit zunehmender Sonnenstrahlung weniger, was uns die Entscheidung, welchen weiteren Weg wir nun einschlagen sollten, etwas einfacher machte (zumindest was das Wetter betraf). Ohne es abstreiten zu wollen, hatte das Schild "Rauhhorn - nur für Geübte" natürlich eine besonders starke Anziehungskraft auf uns: ...dieser Weg sollte es sein!
Dieser ist identisch mit dem Verlauf der deutsch-österreichischen Grenze und führt anfangs entlang der grasbewachsenen Flanke des Rauhhorns, bevor er dann unverhofft in felsiges Gelände wechselt. Er ist gut markiert und verlangt an einigen Stellen die Zuhilfenahme der Hände. Er ist so gewählt, daß man nicht frei über dem Abgrund hängt oder unmittelbar neben dem Weg der Abgrund wartet. Teilweise klettert man in einer kleinen Geländevertiefung bzw. Rinne (von beiden Seiten geschützt) nach oben. Kinder sollten aber trotzdem an das Seil genommen werden. Die letzten Meter unterhalb des Gipfels sind dann leicht überhängend, aber gut mit Drahtseil gesichert. Die Kletterei machte wirklich einen Riesenspaß und der Lohn der Anstrengung war perfekt, als wir um 9 Uhr auf dem Gipfel des Rauhhorns standen und das sich uns bietende Panorama bestaunten - einfach geil! Gipfelfoto und Eintrag ins Gipfelbuch.
Der Rundumblick vom Rauhhorn war für uns wirklich überwältigend. Gigangtisch natürlich der Blick auf den Hochvogel, der sich trotz der Entfernung deutlich von den anderen Bergen abhob. Außerdem sahen wir zum ersten Mal den gesamten Weg ab Vorderer Schafwanne bis zum Gipfel des Gaishorns ohne Nebel. Deutlich erkennbar ist auch der Verlauf des Jubiläumswegs, der in Zickzack-Kehren ins Tannheimer Tal Richtung Vilsalpsee führt, um dann unter den Hängen des Rauhhorns zu verschwinden und an der Hinteren Schafwanne wieder aufzutauchen. Wer keine Lust auf die Klettereinlage am Rauhhorn hat, ist mit dieser Lösung sicher gut beraten; ist sie doch landschaftlich nicht weniger reizvoll.
Nachdem wir das Panorama ausgiebig genossen hatten, gings an den Abstieg Richtung Hintere Schafwanne. Vom Rauhhorn gut zu erkennen, das Zusammentreffen mit dem Jubiläumsweg und der Schrecksee, der in einem fast unwirklichen Grün unterhalb des Kugelhorns hervorschaute. Der Abstieg gestaltete sich einfacher als der Aufstieg, zog sich aber etwas in die Länge. Nach jedem überschrittenen Zacken tat sich ein neuer hervor...so kam es uns zumindest vor. Die Hände mussten wir in einigen Fällen auch wieder zu Hilfe nehmen. Obwohl sich während des Abstieges ständig ein toller Blick auf Hochvogel und Schrecksee bietet, sollte man den Weg unter sich nicht ganz aus den Augen verlieren *grins*...uns aber nicht passiert. Unverhofft tat sich am Grat des Rauhhorns hinter einem Felsen ein blühendes Fleckchen auf: wer kennt sich aus mit der Alpenflora?
Waren wir bis hierher noch niemandem begegnet, trafen wir an der Kreuzung bei der Hinteren Schafwanne auf die ersten Wanderer, die vom Vilsalpsee (Tannheimer Tal) auf den Jubiläumsweg heraufgekommen waren. Beim Blick zurück auf das Rauhhorn sieht der Abstieg gefährlicher aus, als er in Wirklichkeit ist. Davon mal abgesehen ist der Weg von hier unten sowieso nicht mehr zu erkennen.
Man hat ab der Hinteren Schafwanne die Möglichkeit zum Notabstieg über die Vilsalpe zum Vilsalpsee (Tannheimer Tal), wobei man dann je nach Ausgangspunkt im falschen Tal ist. Notabtieg auf der Hintersteiner Seite: Hier kann man erst unten am Schrecksee über die Taufersalp zum E-Werk an der Giebelhausstraße absteigen (1 1/4 Std).
Ab hier kann man bei trockenem Wetter auch einen Abstecher machen: auf dem gegrasten Kamm über Kugelhorn (2.126m), Knappenkopf (2.066m), Kirchendachscharte (1.920m), dann aufs steilgrasige Kirchendach (1.991m) und wieder zum Schrecksee runter.
Das Kugelhorn lassen wir aber links liegen und folgen brav dem Jubiläumsweg, der in Schlangenlinien über die begrasten Kugelhornhänge zum Schrecksee hinunterführt. Kurz oberhalb des See's zweigt nochmal ein weiter Weg ab, der über Kirchendachsattel (1.946m) zur Landsberger Hütte (1.800m) führt. Wir mussten aber rechts den Pfad runter (das Wegschild ist hier etwas unglücklich angebracht), was wir auch erst beim Zurückschauen bemerkten. Endlich am See angekommen, suchten wir eine lauschige Stelle und legten für eine Stunde ein kleines Päuschen ein. Eni ließ es sich nicht nehmen, seine Füße im See abzukühlen oder wollte er als Fischfutter dienen? *grins*
Die Stimmung am Schrecksee, das Panorama der umliegenden Berge, die ganzen farblichen Akzente und das Gebimmel der Kuhglocken, war wirklich beeindruckend. Auch die Sonne meinte es zu gut mit uns und die Stunde war dann eigentlich viel zu schnell vorbei - aber wir hatten ja noch ein paar Meter vor uns.
Wir folgten dem schmalen Weg am See entlang, der am Fuß der Lahnerscharte wieder mit dem Weg vom Kirchendach zusammentrifft. Der Aufstieg in der Scharte (1.987m) war problemlos und oben bot sich dann nochmal ein toller Blick zurück und auf die gegenüberliegende Roßkargruppe und den rechts daneben trohnenden Hochvogel. Nach links geht der 'Saalfelder Weg' Richtung Landsberger Hütte ab.
Der Jubiläumsweg windet sich nun auf Tiroler Boden nahezu auf gleichbleibender Höhe am Hang entlang. Während wir die Steilabstürze von Lahnerkopf, Schänzlekopf und Schänzlespitz durchwandern, öffnet sich linkerhand das Schwarzwassertal. Der Schwarzwasserbach hat sich in eine einzige Geröllwüste verwandelt und sah zudem ziemlich ausgetrocknet aus. Von ausgedehnten Laschtenwäldern bis hin zu felsigem Gestein, bietet sich auf dem Weg die volle landschaftliche Vielfalt. Der Verlauf des Weges auf dieser Seite kann bei schönem Wetter aber den Nachteil haben, dass man die ganze Zeit in der prallen Sonne läuft und vergebens nach Schatten sucht - wir hatten jedenfalls sehr schönes Wetter *schwitz*....und auf der anderen Seite gibt es keinen Weg.
Wir erreichen schließlich den Notländsattel (1.880m): hier gibt es eine weitere Möglichkeit zum Notabstieg durchs Erzbergtal hinunter zum Erzberghof an der Giebelhausstraße (1 Std). Ein Abstieg ins Schwarzwassertal ist wegen der weiten Entfernung zur nächsten Verkehrsstraße nicht ratsam.
Wir hatten nicht mit dieser Trockenheit und Hitze gerechnet, denn allmählich gingen unsere Wasservorräte zur Neige. Problemlos, aber bereits mit hängender Zunge bewältigen wir das letzte haarige Stück unterhalb der Lärchwand: Seilgesichert geht es wenige Meter unmittelbar am Hang auf teilweise begrastem und nur fußbreitem Weg vorwärts. Vorsicht ist hier nicht nur bei Nässe geboten.
Was aus der Entfernung noch eine Vermutung war, wurde beim Einbiegen in die Bockkarscharte (2.240m) schlagartig bittere Gewissheit: da gehts rauf!! *schluchz* Die Scharte ist ein zwischen Kesselspitze und Glasfelderkopf herabziehendes Geröllfeld, das knapp 400 m Höhenunterschied ausmacht und nur aus Steinen besteht...manche eben mit roten Punkten.
Ersparen wir uns die schweißtreibenden Einzelheiten des Aufstieges...ca. 1 Std später lagen wir auf der Bockkarscharte um das Denkmal des gefallenen Kameraden herum und teilten uns die letzten Tropfen Wasser. Zur Entschädigung gibt es eine super Aussicht auf den Hochvogel und die Scharte hinunter, dieseits wie jenseits. Ein möglicher Abstecher (ca. 20min) auf den Glasfelder Kopf (2.271m) war heute nicht mehr drin. Vor uns lag nur noch der steile Abstieg über Gras zum Prinz-Luitpold-Haus...und wärend wir hinunter marschierten hatten wir als ständigen Begleiter nur ein Echo: "APFELSCHORLE"!!!
Trotzdem ist es von der Bockkarscharte noch ein schönes Stück bis zum PLH. Unten denkt man, endlich angekommen zu sein und darf dann erst ums Haus herumlaufen, bevor die letzten Meter zwischen Felsbrocken rauf zum Haus führen.
Durch Berichte im Internet waren wir ja schon etwas vorgewarnt, was die Besucherfrequenz an Wochenenden hier oben betrifft. Aber das mit eigenen Augen zu sehen, ist nochmal was anderes: Während Eni an der Theke um den Kistenpreis "Apfelschorle" feilschte, lud uns das Schild an der Anmeldung "Nächste Zimmervergabe 17.20 Uhr" zum gemütlichen Verweilen im Gedränge des Vorraumes ein. Dann ging alles ganz flott: "...der Nächste bitte?...Hallo...wir haben nur noch Lager...wieviel Personen?...Mitglied im DAV?...33 Euro!!...kurz warten und dann gleich mitkommen!...der Nächste bitte!...". Im Schnelldurchgang gabs dann für die "17.20-Gruppe" eine Einweisung in die Hüttenordnung, Zuteilung der Schlafplätze und schon waren wir wieder draußen.
Trotz großem Gedränge bei der Verpflegungsausgabe, wurde diese relativ zügig vom routinierten Hüttenpersonal abgewickelt. Bei tollem Blick auf die Kreuzspitzscharte, gesellten sich dann auf der Terasse zum Apfelschorle noch Gulaschsuppe, Spaghetti Bolognese und Salat. Mahlzeit!
Nachdem wir unser Gepäck im Zimmer verstaut und unsere Schlafsäcke ausgerollt hatten, genossen wir vor dem Haus noch die letzten Strahlen der untergehenden Sonne...natürlich bei einem Apfelschorle.
Duschen war aufgrund vom Wassermangel nicht möglich - also nur eine Katzenwäsche. Der unhygienische Zustand von Waschraum und Toilette lässt sich wohl mit der starken Frequentierung begründen, aber halt nicht entschuldigen. Wie das wohl auf anderen Hütten ist?
Grob zusammengezählt fanden in unserem Schlafraum so um die 60 Leute Platz (Kleine Rechenaufgabe: 7 Personen teilen sich 4 Matrazen. Welche Schnarchfrequenz ist bei 30 Matrazen in einem Raum zu erwarten?). Wie das wohl auf anderen Hütten ist?
Ziemlich geschafft lagen wir gegen 21 Uhr auf unserem Lager. Leidvoll durften wir dann erfahren, dass die Hüttenruhe (ab 22 Uhr) nicht von allen Bergfreunden ernst genommen wird. Dazu kamen noch Streitigkeiten um zugeteilte Schlafplätze und Schlafsäcke, in denen plötzlich fremde Leute lagen. War dann endlich einigermaßen Stille eingekehrt, ging auch schon wieder die Türe auf. Schnarchen, Röcheln und Furzen bestimmten den Großteil der Nacht, während später noch Regen aufs Dach prasselte. Die ersten standen dafür dann schon wieder um 5 Uhr auf. Wie das wohl auf anderen Hütten ist?
Eni war es jedenfalls irgendwann zu bunt geworden: er schlief unten im Eingang auf einem Tisch...und er schlief wenigstens!. Zusammengefasst: es war eine ruhelose Nacht und von erholsamen Schlaf konnte nicht die Rede sein. Dementsprechend gerädert sahen wir am nächsten Morgen aus. Beim Frühstück beschlossen wir dann endgültig, dem Hochvogel ein anderes Mal einen Besuch abzustatten. So schauten wir mit gemischten Gefühle den zahlreichen Aufsteigenden hinterher, die oben langsam in der Scharte verschwanden.
Vor uns lag dafür ein toller Blick übers Bärgündele Tal und die Aussicht auf einen gemütlicher Abstieg zum Giebelhaus.


Die Sonne hatte den Aufstieg über die Bockkarscharte noch nicht geschafft, als wir uns bereits auf den Weg machten, der unterhalb vom Wiedemer Kopf Richtung Edmund-Probst-Haus führt und im Gegensatz zum direkten Abstieg über die Bärgündele Alpe noch einige Zeit auf der Höhe verläuft. Unterhalb des Weges sonnten sich nur einen Steinwurf entfernt einige Gämsen auf Geröllfelsen und beobachteten das Treiben rings um die Hütte mit ziemlicher Gelassenheit.
Wir laufen ohne Probleme auf gut befestigtem Pfad unterhalb vom Wiedemer Kopf (Abstecher 1/2 Std) vorbei zu den Hängen des Wildenmassives, am Talabschluss des Bärgündeletals. Unser Weg zweigt nun ins Tal ab, während der weitere Verlauf Richtung Edmund-Probst-Haus von hier aus bis zum Himmeleck und Laufenbacher Eck gut zu verfolgen ist. Wir waren jetzt richtig froh, nicht den direkten Abstieg zum Giebelhaus gewählt zu haben, denn dann wäre uns die prächtige Kulisse von Wiedemer Kopf, Wildenmassiv, Schneck und Höfats im Hintergrund nicht vergönnt gewesen.
Eindrucksvoller Beweis ist das folgende Panoramabild mit Eni, obwohl es nur ansatzweise die einzigartige Landschaft und die besondere Stimmung wiedergeben kann.
Eine kleine Abkürzung schlängelt sich zwischen Gras und einzelnen Steinbrocken hindurch ins Tal bis der Weg nach der Überquerung des fast ausgetrockneten Bärgündele-Baches an der Point-Hütte in eine geteerte Straße wechselt. Etwas weiter unterhalb laufen wir an der Talstation des Transportliftes des PLH vorbei, gut erkennbar hoch oben eingebettet neben Wiedemer Kopf und Glasfelder Kopf.
Dann machten wir die Bekannschaft mit einigen lustigen Bewohnern dieses Tales, nachdem wir seitlich der Straße schon einige Löcher gezählt und uns nach den Baumeistern gefragt hatten. Die Anwohner zeigten keinerlei Scheu, auch nicht, als wir frecherweise ein paar Steine in Ihre Richtung warfen. Beim Weiterlaufen stößt dann der Weg, der direkt vom PLH über die Bärgündele Alpe führt, wieder zu uns. Die Gehzeit zum PLH wird hier mit 1 1/2 Std und zum Giebelhaus mit 45 Minuten angegeben. Aber wir wollten nach unserem 3 stündigen Umweg ja sowieso runter. Also weiter bergab bei voller Sonnenstrahlung...bis kurz vor dem Giebelhaus die Straße dann durch ein Wäldchen führte, in dem der sogenannte 'Täschlegraben' einen plätschernden Mini-Wasserfall ins Tal beförderte, der mit etwas mehr Wasser an normalen Tagen bestimmt die Touristen-Attraktion des Tales ist.
Nach ein, zwei weiteren Kurven erreichten wir bereits das Giebelhaus. In der Gartenwirtschaft herrschte reger Betrieb und Eni startete gleich die obligatorische Apfelschorle-Bestellung.
Der Blick vom Giebelhaus führt das Bärgündeletal hinauf zum PLH (erst mir Zoom erkennbar) und zum Wiedemer Kopf, dessen Webcam-Aufnahme wir anfänglich mit dem Hochvogel verwechselt haben, weils ja nicht der Hochvogel sondern nur der Blick in Richtung Hochvogel ist.
In der anderen Richtung trohnt über dem Hintersteiner Tal das Rauhhorn, auf dem wir gestern Morgen noch gestanden haben...kaum zu glauben, gell?
Vor uns lag jetzt nur noch die halbstündige Busfahrt durch das romantische Hintersteiner Tal. Die Fahrt, vorbei an E-Werk und Jägerhaus, zog sich ganz schön in die Länge, besonders durch die vielen Radfahrer und Wanderer unterwegs auf der Strecke. Doch dann hatten wir es geschafft: glücklich stiegen wir in Hinterstein aus dem Bus und machten uns auf den Weg zum Holzhaus-Besler, dem vortägigen Ausgangspunkt unserer Tour. Nach kurzer Verabschiedung von den Gastgebern gings dann auf die Heimreise (Eni, Mark, Oliver 08/2003).